Eigentlich müsste der Titel „Konfetti macht Clickbait besser“ heißen, aber so funktioniert das Thema nicht.
Hier gibt’s auch keinen Delfin, geschweige denn einen sterbenskranken. Delfine sind dem Clickbait generell auch eher Latte, könnte man meinen.
Neben Katzenbabies, Robbenkindern und Welpen zählen auch Delfine zur Kategorie „Oh-das-muss-interessant-sein-weil-die-Viecher-so-süß-sind“. Bereits das einzelne Schlagwort tritt eine ganze Lawine von gefühlsduseligem Pathos los: Sobald diese Kategorie in unserem Kopf verarbeitet wird, etabliert sich der „Ach-warum-nicht-mal-kurz-nachschauen“-Gedanke, der sich innerhalb weniger Sekunden zum brennenden Befehl transformiert. Und ehe man sich versieht, scrollt man über den belanglosen Gedankenerguss eines ausgefuchsten Verfassers, der nicht hält was er versprach, und uns neben dem Klick auch noch unsre Zeit klaut.
Artikel mit einer solchen Überschrift scheinen nicht nur von Luzifer höchstpersönlich verfasst zu sein. Jedes Mal klickt man drauf, in der Hoffnung auf etwas ganz Außergewöhnlich Gutes, Schlechtes oder Abgefahrenes zu stoßen, aber nicht ein einziges Mal ändert der Artikel – wie versprochen – unser Leben.
Da sich dieses Phänomen namens Clickbait seuchenartig über soziale Netzwerke in den „normalen“ Journalismus einzuschleichen scheint, rufen wir auf:
… Ach lassen wirs. Keiner will das bunte Gold in Verbindung mit dieser Internetpest sehen.